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792 Beiträge - Scriptkiller
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Hallo zusammen...
Ich habe Christian untenstehende Frage geschickt, worauf er mich gebeten hat, dies doch direkt im Forum zu stellen. Et voilà:
Da du ja der Gründer und Erfinder des TwinChips bist, würde ich dich gerne etwas fragen:
Macht es Sinn, sich einen TwinChip einzubauen, auch wenn man keine Ladedruckerhöhung plant?
Darauf gekommen bin ich durch deinen Beitrag bezüglich der Zündspulen: Der TwinChip steuert die Zündenergie zusätzlich anhand der Last (statt nur Drehzahlabhängig wie die ECU).
Dazu kommt noch die Kopfsensorik über den ganzen Drehzahlbereich.
Darum würde es mich interessieren: macht es Sinn einen Chip einzubauen, auch ohne Ladedruckerhöhung? Ist dies lediglich sicherheitsrelevant oder ändert sich auch das Ansprechverhalten?
Danke bereits jetzt für die Antwort.
Steve
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Beitrag vom 17.12.2014 - 08:44 |
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218 Beiträge - Fingerwundschreiber
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Moin,
hm gute Frage... Ich konnte bei mir nix feststellen was Anzug anging, allerdings hab ich auch nicht drauf geachtet.
Hab mir den in erster Linie geholt wegen der Sicherheit und halt später vllt. noch bisschen erhöhen.
Denke schon allein wegen der Klopferkennung wird sich das schon lohnen den einzubauen. Aber da haben andere mehr Erfahrung und Ahnung von.
Gruß
Marc
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Wer brauch schon Kurvenlicht...
Wir haben den Drift :D |
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Beitrag vom 17.12.2014 - 21:13 |
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3718 Beiträge - Z-Forengott
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hallo,
originale Z´s sind über 300.000km gelaufen ohne stress also warum sollte man dann einen Twinchip verbauen?
Mit Sicherheit kein schaden aber jeder der original fährt und nicht tunt, fährt mit Sicherheit auch nicht ständig an der Leistungsgrenze, sondern eher weit darunter, weil sonst würde er ja tunen :-)
GruZZ
steve
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Jeder sollte einen D-Z-F-D haben |
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Beitrag vom 17.12.2014 - 23:15 |
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1653 Beiträge - Z-Forenlegende
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Zitat Da du ja der Gründer und Erfinder des TwinChips bist |
Danke, aber ich bin weder der Gründer noch der Erfinder.
Ich hole etwas aus:
Angefangen hat alles vor inzwischen über 10 Jahren mit (fast endlosen) Chip-Diskussionen, welcher Chip der Beste sei etc.
Alle Antworten waren für mich nicht zufriedenstellend.
Klar hat man selber gemerkt, dass ein SC deutlich mehr Leistung hat als ein JWT, aber war er deswegen besser? Warum gab es so viele Motorschäden? Warum Motorschäden mit „nur“ 340 PS?
Also habe ich die Kennfelder der Chips selbst verglichen und stellte u.a. folgendes fest:
Allen Chips fehlten die Sicherheitskennfelder!! Das ist echt unglaublich und allein das ist ein KO-Kriterium!
Zusätzlich wurden bei den meisten Chips einige Sicherheitsparameter deaktiviert!
Mein Ergebnis war sehr ernüchternd: man konnte keinen einzigen Chip empfehlen!
Da es nichts Vernünftiges gab, machte ich also damals einen eigenen Chip und lies gegen Bezahlung zusätzliche Hardware und weitere Dinge entwickeln.
Der Name TwinChip kommt nicht von mir, sondern war eine Idee aus diesem Forum.
Ich bin daher weder der Gründer noch der „Erfinder“ des TwinChips.
Eher bin ich ein Mit-Entwickler und Projektleiter, der die richtigen Leute zusammengebracht hat.
Man darf den TwinChip auch nicht als kommerzielles Produkt verstehen, sondern eher als das Ergebnis von einer Zusammenarbeit von vielen „Ehrenamtlichen“ mit ein paar zu bezahlenden Entwicklern. Wäre es kein ehrenamtliches Hobbyprojekt, wäre es niemals bezahlbar gewesen und es würde den TC auch nicht geben.
Teil 2 folgt…
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Beitrag vom 17.12.2014 - 23:28 |
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1653 Beiträge - Z-Forenlegende
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Zitat Macht es Sinn, sich einen TwinChip einzubauen, auch wenn man keine Ladedruckerhöhung plant? |
Ja, vor allem wenn man den Z noch möglichst lange fahren will.
Der TwinChip ist eine Erweiterung der Hard- und Software unserer Motorsteuerung.
Die Vorteile des TwinChips sind:
- mehr aktive Diagnosemöglichkeiten
- mehr Motorparameter
- mehr Sicherheitsfunktionen (z.B. Klopferkennung)
- Aufzeichnungsfunktion aller Paramater mit TCtalk
Die Aufzeichnungen können jederzeit und überall abgespielt werden (Zeitlupe, Zeitraffer, Sprung bis zum Klopfen etc.) Sprich eine Diagnose ist viel leichter möglich.
(1) Will man wissen ob mein Motor OK ist dann ist ein TC mit TCtalk aktuell die beste Lösung.
Bei dem Alter der Fahrzeuge muss man leider davon ausgehen, dass Fehler immer wahrscheinlicher werden.
(2) Will man Fehler schneller und besser finden, dann ist ein TC mit TCtalk ebenfalls die beste Lösung.
Hierfür gibt es z.B. weitere Motorwerte zur Fehlersuche:
- Zündenergie
- Zylinderfüllung
- Durchsatz LMM rechts und links
- Auslastung LMM rechts und links
- Auslastung ESD rechts und links
- Stufe der Benzinpumpe(n)
- Motorakustik
- Motoreffizienz (Verhältnis Ladedruck und Zylinderfüllung)
- Langzeit-Selbstlernwerte der Lambdasonden
- etc.
Hilfreich sind auch weitere aktiv Tests wie z.B.:
- Test der mehrstufigen Ansteuerung der Benzinpumpe
- Änderung der Zündenergie
- An/Abschaltung der Ladedruckregelventile
(3) Will man mehr Sicherheit für den Motor, dann ist TC auch die beste Lösung.
Beim TC wurden viele Sicherheitsroutinen zusätzlich reinprogrammiert (in Assembler), wie z.B.:
- zusätzliche Plausibilitätprüfungen von Sensoren und Werten
- Klopferkennung über den gesamten Drehzahl- und Ladedruckbereich
- Zusätzliche Anfettung bei bestimmten Konstellationen
Das alles hat erst einmal gar nichts mit einer Leistungssteigerung zu tun.
Will man aber eine Leistungssteigerung, dann wird obiges noch wichtiger.
Früher gab es schon mit 340 PS regelmäßig Motorschäden (ohne TC). Fehler wurden einfach nicht erkannt und diese führten dann früher oder später zuverlässig zu einem Motorschaden.
Jetzt (mit TC) fahrt man selbst mit über 500PS zuverlässig, aber man muss sich auch um Fehler kümmern, wenn sie auftreten.
Bei einer Leistungssteigerung kommen noch ein paar Sachen dazu.
Beispiele:
(4) Will man z.B. andere Turbos ausprobieren, braucht man ein Trace des Compressormaps (geht mit TCtalk).
(5) Je höher die Ladedrücke, desto wahrscheinlicher ist eine Asymmetrie in der Luftansaugung. Diese erkennt man nur, wenn man jede Seite mit jeweils einem eigenen LMM separat erfasst.
Eine Aufzeichnung ist oft notwendig, weil die Asymmetrie je nach Ursache Last- oder Drehzahlabhängig sein kann.
(6) Je höher die Leistung desto sensibler reagiert der Motor auf schlechtes Benzin, hohe Außentemperaturen oder Niederdruckgebiete (in den Bergen). Hier kann man zwischen verschiedenen Leistungsstufen/Kennfeldern umschalten.
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Beitrag vom 17.12.2014 - 23:39 |
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792 Beiträge - Scriptkiller
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Hi Christian
Da bleibt mir nicht viel mehr zu sagen, als:
Herzlichen Dank für deine Zeit um meine Frage zu beantworten! Wie immer TOP!!
Liebe Grüsse und frohe Festtage!
Steve
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schnabulation am 02.03.2015 - 14:42.
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Beitrag vom 18.12.2014 - 08:52 |
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792 Beiträge - Scriptkiller
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P.S. Ich würde diesen Beitrag in die FAQ / Artikel vorschlagen!
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Beitrag vom 18.12.2014 - 08:53 |
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1653 Beiträge - Z-Forenlegende
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@Schnabulation
Wie schon erwähnt, ist es kein kommerzielles Produkt.
Momentan schaut es so aus, dass es keine TCs mehr geben wird, wenn die letzten TCs weg sind.
Der zeitliche Aufwand, wieder alle benötigten Elektronik-Teile zu organisieren und löten zu lassen wird sich wahrscheinlich keiner mehr antun.
Das Problem ist vor allem das Organisieren (ich habe bewusst nicht kaufen geschrieben):
Alle Teile müssen automotive sein, sprich alles muss einen größeren Temperaturbereich zuverlässig standhalten, vibrationsfest sein, etc.
Es ist kein Problem 10.000 automotive Bauteile zu kaufen, aber wenn man nur 20 braucht, muss man schauen, wo es irgendwelche Reste gibt. Auf der anderen Seite ist es kein Problem 20 Teile bei Conrad und Co zu bekommen, nur halt nicht automotive, sondern für den „milden“ Hausgebrauch im Hobbykeller oder Wohnzimmer.
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Beitrag vom 17.01.2015 - 19:47 |
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792 Beiträge - Scriptkiller
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- erledigt -
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schnabulation am 02.03.2015 - 14:42.
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Beitrag vom 18.01.2015 - 01:19 |
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